Lieferengpässe von Arzneimitteln
der tägliche Frust in den Apotheken
Mittlerweile hat es wohl jeden getroffen: Man bringt sein Rezept in seine Apotheke und die Mitarbeiter;innen bedauern, nachdem sie einen Blick auf die Verordnung geworfen haben, dieses Arzneimittel nicht beliefern zu können.
Die erste Reaktion unserer Patient;innen war:
„dann bestellen Sie es doch“, bis wir Ihnen erklärten, dass dies nicht möglich sei, da der Hersteller nicht liefern kann. Diese unzufrieden stellende Situation löst sehr häufig bei den Patienten Ärger, Diskussionen, selten auch Beschimpfungen, verbunden mit einem erheblichen Zeitaufwand für alle Beteiligten aus.
Die Ursachen dieser unzureichenden Versorgungssituation sind vielfältig. Es ist auffallend, dass vorrangig Generika von den Engpässen betroffen sind. Bei der Herstellung dieser Präparate herrscht ein enormer Preiskampf, da nur das günstigste Mittel einen Zuschlag der gesetzlichen Krankenkassen erhält. Manche Hersteller verschwinden ganz vom Markt, oder werden verleitet die Produktion in das Ausland zu verlagern, was in der jetzigen politischen internationalen Lage zu Schwierigkeiten bei der Einfuhr nach Deutschland führt.
Doch wie managen die Teams der Apotheken dies, damit der Patient nicht unversorgt ist?
Ich kann von meinen Mitarbeiter;innen berichten:
Die einfachste Möglichkeit ist, einen anderen Hersteller, bzw. andere Wirkstoffstärke, mit entsprechender Dosisanpassung auszuwählen. Ist dies nicht möglich, halten wir mit dem Arzt Rücksprache, um über ein Medikament zu entscheiden, das nicht wirkstoffgleich, aber gegen die gleiche Erkrankung eingesetzt werden kann.
Dramatisch ist es zurzeit in der Kinderheilkunde. Weder Fieber-und Schmerzpräparate noch
antibiotische Säfte sind verlässlich zu erhalten, das betrifft Apotheken, die in der Nähe eines
Kinderarztes liegen im Besonderen. Daher stellen wir in der Apotheke in unserer Rezeptur
die Fiebersäfte selbst her, diese werden inzwischen sogar von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen.
Diese, vor ein paar Jahren noch völlig undenkbare, Situation wird sich voraussichtlich im Jahr 2023 kaum entspannen. Es macht zumindest Mut, dass die Verantwortlichen in der Politik die Tragweite der Problematik erkannt haben und sich langsam bewegen.
Die Teams der Löwenapotheke und der Turmapotheke im Ärztehaus in Hirschberg sind für Ihre Patienten auch in diesen Zeiten verlässliche Ansprechpartner in Sachen Arzneimittel.
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